„Wie war Ihr Name bitte?“

Warum Namen beim Lippenlesen so knifflig sind

Auch Hörende verstehen sie oft falsch.

Namen sind tückisch, besonders wenn man sie von den Lippen ablesen will.

Denn im Gegensatz zu Alltagswörtern sind Namen selten vorhersehbar. Es handelt sich um Eigennamen, die völlig unabhängig vom Gesprächskontext auftauchen. Genau deshalb sind sie so schwer zu erkennen.

Besonders herausfordernd wird es bei Nachnamen. Oder Ortsnamen. Oder bei Erik mit K. Oder war es Eric mit C?

Ein Klassiker, der genau das auf den Punkt bringt:

„Wie ist Ihr Name?“
„Erik mit K.“
„Und Ihr Nachname?“
„Mit K.“
„Ja, das habe ich. Erik mit K. Aber wie lautet Ihr Nachname?“
„Ich buchstabiere mal: M–I–T–K–A – Mitka.“
„Ah! Also Erik Mitka, korrekt?“
„Nein. Eric mit C.“

Warum Namen beim Lippenlesen (fast) unmöglich sind

Lippenlesen funktioniert am besten, wenn man weiß, worum es geht.

Bei bekannten Wörtern hilft der Kontext. Bei Namen fehlt genau der. Und das macht sie zur Stolperfalle in der Kommunikation.

Hinzu kommen weitere Stolpersteine:

  • Viele Laute sehen gleich aus.
    P und B, M und N, D und T, F, V und W. Diese Laute sehen am Mund nahezu identisch aus.
  • Namen sind individuell.
    Was du nie gesehen oder gehört hast, kannst du auch nicht erkennen. Ganz egal, wie viel Übung du hast.
  • Namen tauchen ohne Zusammenhang auf.
    Sie erscheinen isoliert, ohne Unterstützung durch den Satzbau.

Das passiert übrigens auch Hörenden

Dafür braucht man nicht einmal eine Hörbeeinträchtigung. Ein Telefonat oder ein direktes Gespräch reicht völlig aus:

„Wie war der Name bitte?“
„Faber.“
„Mit V?“
„Nein, mit F wie Friedrich.“

„Und der Ort?“
„Hösel.“
„Mit H oder Ösel?“

„Ich buchstabiere mal: H–Ö–S–E–L.“

Namen und Orte müssen oft buchstabiert werden, selbst wenn beide Seiten gut hören können. Am Telefon ist das völlig normal. Beim Lippenlesen wird es lediglich sichtbarer.

Tipp: Es hilft sehr, sich im Vorfeld über mögliche Namen, Orte oder Straßennamen zu informieren.

Der Alltagstrick: Buchstabieren & Aufschreiben

Wer Namen weitergeben will, macht es am besten so:

  • langsam und deutlich sprechen
  • bei Bedarf mit Beispielwörtern buchstabieren
  • oder einfach den Namen aufschreiben

Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern der beste Weg zur Klarheit.

Fazit

Missverständnisse gehören dazu. Sie sind manchmal sogar unterhaltsam.

Lachen ist erlaubt. Wer den Mitka-Witz erlebt, hat später etwas zu erzählen.

Und genau darum geht es:

Verstehen wollen, auch wenn es ein paar Anläufe braucht.

Ob Erik mit K oder Eric mit C
am Ende zählt eine klare Kommunikation.


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